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Le peintre du désordre

Ahmed Zaibi, ein tunesischer Künstler, arbeitet und wohnt seit 1981 in Luzern. Während seinen Anfangen hat er sich vor allem mit Acrylmalerei, Aquarellen und Radierungen beschäftigt. Seine interessanten Kaltnadelradierungen haben häufig die imposante Grosse von einem Quadratmeter und mehr erreicht, die ihm schon Anfang der 90er Jahre in Luzern und Tunis zu einer beachtlichen Publizität verhalfen.


Besonders mit dieser Technik kommt eine wichtige Eigenschaft zum Vorschein. Wie ein Schriftsteller sein Papier, kritzelt Zaibi seine Bildgeschichten mit der Nadel auf die Kupferplatte und verarbeitet Geschichten, Erfahrungen und Visionen zu grossen Bildromanen.
Manchmal blitzt gar ein verschmitzter Humor auf.


Er bedient sich bei seinen Arbeiten nicht etwa eines Konzeptes, häufig hat er nicht mal eine Vorstellung, sondern ihm beginnen die Gedanken zu kreisen und mit ihnen die Nadel oder der Pinsel. Schnell und heftig wird formuliert, erweitert, vergrössert und verändert.


Zur Zeit arbeitet er bevorzugt mit grossen Ölbildern. Nicht selten werden sie wieder und wieder übermalt bis sie »schwergewichtig« die grosse Dichte erreichen, die sein Werk auszeichnet. Mit seinem expressiven Malverfahren wachsen Spuren zu Symbolen, Flecken zu Köpfen, krumme Linien zu Halbmonden, Kreise zu Augen und manche Farben zu Räume. Mit dunklen Farbrahmen begrenzt er häufig den unruhigen Tanz seiner Malerei und erzielt eine zusätzliche räumliche Wirkung gleich dem Ausblick aus einem Fenster. Diese Öffnung wird dann zum Filter zwischen Innen und Aussen und ermöglicht ihm Distanz zu schaffen. Jeder Teil verratet seine spontane Gestik und seine Lust zu fabulieren; nicht zuletzt darin glaubt man seine arabischen Wurzeln zu erkennen.


Mit seinem Entschluss in Europa zu leben, hat sich Zaibi keinen einfachen Weg ausgesucht: ein Leben zwischen zwei Welten, die aufeinanderprallen, die nebeneinander existieren, aber auch neue Perspektiven ermöglichen. In diesem Zwiespalt kämpft er am Schnittpunkt zweier Zivilisationen und Kulturen, nahe am Abgrund zum Chaos. Fragen nach der Orientierung rücken in den Vordergrund, ihn beschäftigen Fragen und Antworten in einer Zeit der gesellschaftlichen Umwälzungen. Seine Werke zeugen von diesem Kampf und sind Widerspiegelungen eines Individuums; das sich inmitten dieser Strömungen befindet. Ahmida Souli, ein tunesischer Kunstkritiker, spricht vom Werk Zaibis als ein "leidenschaftlicher Appell, gespiesen von mystischen Geschichten voll von existentieller Unruhe und als Versuch der Rekonstruktion des Universums Einzelteile ohne Ende. In seinem Werk wird Leben geboren und zugleich ein neues Drama inszeniert, das Echo einer universellen Gesellschaft widerhallend".

Mit seinem unerschöpflichen Ideenreichtum stellt er sich menschlicher Unzulänglichkeit und entwickelt im Kampf um ein neues Gefüge sein grosses Ausdrucksrepertoire; die Fronten, zwischen denen er lebt und leidet, sind die Triebfedern für seine brillante Kunst. Ob Radierungen, Aquarelle oder Ölbilder, seine Malerei ist kraftvoll, roh und verschwenderisch - Ausdruck ungestümer Vorwärtsbewegung

und Lebensfreude.

Luchiano Dietchi

Ahmed Zaibi, Luzern, Schweiz

1956

  Geboren in Tunesien


1980

  Kontakt mit dem Comité Culturel de la ville          d’Hammam-Lif in Tunesien


1981
  Auswanderung nach Europa, Niederlassung in    Luzern, Schweiz


1982

  Autodidaktisches Erlernen der manieristischen      Malerei im intensiven Austausch mit Schweizer    Künstlern


1985

  Erste Ausstellung

 

Ausstellungen

2015

  Matisse Art Gallery, Marrakesch, Marokko


2012

  Galerie Cherif Fine Art, Sidi Bousaid, Tunesien

  Dar Cherif — Centre International d’Art et de      Culture Sidi Jmour, Djerba, Tunesien

2011

  Palais Kheireddine — Musée de la ville de          Tunis, Tunesien


2008

  Kunstgalerie Priska Meier, Zell, Schweiz


2007

  Kunstgalerie Priska Meier, Zell, Schweiz


2005

  Kunstgalerie Ain, Tunesien

2004

  Ausstellung im Regierungsgebäude des Kanton    Luzerns, Schweiz

2003

  Kollektive Ausstellung, Marrakesch, Marokko

2001

  Kunstgalerie Priska Meier, Zell, Schweiz


2000

  Kunstgalerie Priska Meier, Zell, Schweiz


1998

  Kollektive Ausstellung, Kunstgalerie Ten,              Reussbühl, Schweiz
  Art Gallery Rome Grenoble, Frankreich
  Kunstgalerie Ten, Reussbühl, Schweiz


1997

  Kunstgalerie Ten, Reussbühl, Schweiz

1996

  Kornschütte, Luzern, Schweiz

1995

  Weihnachtsausstellung, Kunstmuseum Luzern,      Schweiz

1993

  Kunstgalerie Trip, Luzern, Schweiz


1992
  Kunstgalerie Ain, Tunesien
  Centre Culturel lbn Khaldun, Tunis, Tunesien


1991

  Kunstgalerie Partikel, Luzern, Schweiz


1990

  Kunstgalerie Trip, Luzern, Schweiz


1988

  Restaurant, Luzern, Schweiz


1985

  Schule Tamé, Luzern, Schweiz

1956

  Geboren in Tunesien

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